Die Maskenliebhaber-Gesellschaft – auch eine Familie
Wenn man in den Protokollen der Vorstandssitzungen der Maskenliebhaber-Gesellschaft stöbert, erlebt man einige Überraschungen. Da liest man von Maskenschwestern, von Ehrenmaskenschwestern – eine würdevolle Bezeichnung der Witfrauen von verstorbenen Maskenbrüdern – Damenausflügen, Gesellschaftsabenden, Weihnachts- und Neujahrsfeiern, Kleinkaliberschiessen. Ein deutlicher Hinweis, dass die Maskenbrüder ihre Partnerinnen in das Gesellschaftsleben recht stark einbeziehen. Ganz im Gegensatz zu anderen Zünften oder Gesellschaften. Bei der Zunft zu Safran beispielsweise wäre der Name «Zunftschwester» kaum akzeptabel. Mit Ausnahme des Maifestes, der Chilbi – beide im Nölliturm – und des Wald-Samichlaus im Dezember haben die Frauen der Safranzünftler keinen grossen Anteil am Zunftleben ihrer Partner, ausser wenn die neuen Jahrgänge oder die Mitglieder des Vergnügungskomitees (VK) unter sich sind und – zusammen mit ihren Frauen/Partnerinnen – kleinere, gelegentlich auch grössere Ausflüge, die selbst ins Ausland führen, unternehmen. Doch das ist der Spontaneität, der Initiative und der Fantasie dieser kleinen Gruppierungen anheimgestellt. Die Zunft selber steht hier im Abseits, freut sich aber anderseits auch am familiären Wirken der Zünftler.