Fasnächtliche «Todsünden»...
Am LFK-Empfang des Fasnachtskomitees, wo im Empire-Saal im Süesswinkel erstmals über die Umzugsujets orientiert wird, ist immer wieder spassige Unterhaltung zu geniessen. Gelegentlich gibt der Empfang aber auch zu Diskussionen Anlass. So wagte 1982 Jeannine Burri, eine junge Journalistin, den geschmacklosen Auftritt einiger LFK-Männer im «Luzerner Tagblatt» zu kritisieren – übrigens mit Unterstützung auch des «Vaterland»-Redaktors –, was danach zu einem Verbot von Journalistinnen am LFK-Empfang führte.
Und 1988 erlaubte sich LFK-Präsident Pierre Gassmann, eine Dame, Palma I., Zunftmeisterin der Häppere-Zunft von Dagmersellen, an den Empfang einzuladen – eine fasnächtliche «Todsünde», die den LFK-Mitgliedern keineswegs behagte. Ein Vorfall, der sogar in den Medien schweizweit für Echo sorgte. Die Strafe folgte sofort: Der turnusgemäss zurückgetretene LFK-Präsident fand keine Aufnahme im ehrenwerten Gremium der LFK-Altherren.
2006 war es ein als Ehrengast anwesender Regierungsrat, der mit dummen Frauensprüchen weit über das Ziel hinaus- respektive unter die Gürtellinie schoss und keinen magistralen Habitus an den Tag respektive die Nacht legte. Das ist ihm später nicht gut bekommen. Der Fauxpas dieses Regierungsmitglieds war mit ein Grund für dessen Abwahl und für die anwesenden Journalisten ein wunderbares Ereignis, um sich über diesen fasnächtlichen Anlass gebührend auszulassen. Die Folge: Ein paar Jahre später entschied das LFK, in Zukunft keine Medienschaffenden mehr an den Herrenabend einzuladen.