«Als ein heftiger Schuss losgieng...»
«In dem Jahre 1814, im Hornung (Februar), am Mittwoch vor dem schmutzigen Donnerstag, Abends 6 Uhr, gieng ein heftiger Schuss in der Stadt los als zeichen, sämtliche Bürgerschaft aufzuweken, um miteinander die geheim gehaltene Stadtsumwälzung vorzunehmen, welches schon alles geheim abgeredt und bestimt wahr. Auf diesen Schuss wurden sogleich alle Stadt- und Vorstadt Thore geschlossen und sogleich sich des Zeüghauses bemächtigt und erfochten, die Kanonen heraus und unter die Thore gestelt mit Kartätschenschüssen geladen, und darbey die brennende Lunte mit stets starker Wacht besezt. Das Militär, welches gerade hier war, ungefähr ein Battalion und in der Caserne gerade das Nachtessen genossen, wurden in die Casernen Consigniert und den frühen morgens entlassen und heimgeschickt, den damals wahr die Caserne, wo itz die Strafanstalt ist, also ausser der Stadt. Nun während dem ist in der Stadt alles in Unruhe und bewafnet, und die schon zum voraus bestimmten Bürger giengen je 2 und 2 Mann mit Offenen Säbeln zu den Regierungs Räthen - Oberrichter und so weiters diese alle wurden aufgesucht und in Verhaft gesezt, nämlich ins Studenten Kolegium und zu Maritzenkapelen in oberst Etasch, dan unten und oben gar starke bewachung durch die Bürgerwach wo gar kein Mensch während dieser langen Unruhezeit zu Ihnen zugelassen worden ist. So streng wurde die Stadt überall bewacht, weil die sogenannte Bauernregierung abgesezt und verhaftet wahr, weil man glaubte das Land werde sich dagegen auflehnen, und mit Volksmassen eindringen – welches aber nicht geschehen ist. Dieser Kriegswirwahr dauerte freilich einige Wochen, biss einen Verfassungsrath gemacht, und derselbe eine Verfassung aufgestelt hat, und dan vom Volk ratifiziert worden ist».