Ein Ball zum Andenken an einen Regierungsputsch
In seiner Festschrift zum 100-Jahr-Jubiläum sinniert Redaktor Bernhard Felder nach Ursachen für die Gründung der Maskenliebhaber-Gesellschaft, denn es sei ja wahrlich nicht etwas Alltägliches, dass sich in einer derart «aufgeregten politischen Zeit», wie es die Mediationszeit mit ihren Wirren darstellte, ausgerechnet ein paar militärdienstpflichtige Bürger auf einer Wachtstube zusammenschlossen, um über die Abhaltung eines Maskenballs zu diskutieren. Felder meint, dass ein grosser Teil der Soldaten langsam müde war und ihnen der Umsturz und die neu gebildete patrizische Regierung unter Regierungsstatthalter Vincenz Rüttimann «herzlich gleichgültig» waren. Sie hatten vom «Soldatenspielen» einfach genug. Zudem spielte zweifellos auch die bevorstehende Fasnacht eine Rolle im langweiligen Wachtdienst und verleitete zu frohen Gedanken. Und... die seit jeher barocke Gesinnung des Luzerners durchbrach auch hier Grenzen.