Wohltätigkeit und Humanität
Nicht nur Geselligkeit und Fröhlichkeit, nicht nur Maskentreiben und Fasnacht, nicht nur Information und Politik werden in der Maskenliebhaber-Gesellschaft gepflegt und hochgehalten, sondern insbesondere auch Humanität und Wohltätigkeit. Eigenschaften, die auch bei den anderen Luzerner Zünften und Gesellschaften grossgeschrieben werden. Sie sind bei der MLG von Anbeginn in den Gründungsstatuten verankert, und so wird ihnen seit jeher alle Jahre kräftig nachgelebt. Dass die protokollierten Aufgaben beachtet werden, dafür wurde seinerzeit mit dem «Armenpfleger» ein eigenes Vorstandsamt eingerichtet. Er ist unter anderem verantwortlich, dass bei jeder Mitgliederversammlung der Maskenbrüder die «Armenkasse» die Runde macht. Sie trägt die folgende sehr passende, aber auch humorvolle Inschrift:
«En Eigeschaft besitze ih,
Die hed vo Euch e keine,
Ich be je völler dass i wird, je fester uf de Beine»
So wird auch die traditionelle Weihnachtsaktion der «Luzerner Zeitung» mit einem schönen Betrag beschenkt. Aus Anlass des 175-Jahr-Jubiläums erhielten der Verein Freunde und Eltern geistig Behinderter Luzern sowie der Weihnachtsfonds für bedürftige Kinder des Kinderspitals Luzern je 7500 Franken. 2016 wurde der Stiftung Luzerner Bergleute 5000 Franken zugesprochen, und anlässlich des 200-Jahr-Jubiläum-Maskenballs im Hotel Schweizerhof übergab die Maskenliebhaber-Gesellschaft dem Wohltätigkeitsprojekt der Stiftung Rodtegg einen Betrag über 20’000 Franken. Hier ist daran zu erinnern, dass der erste Maskenball 1815 durchgeführt wurde, die Initianten sich aber erst vier Jahre später definitiv zur Maskenliebhaber-Gesellschaft zusammenfanden. Und wenn nicht alles trügt, wird die MLG zu ihrem 200-Jahr-Jubiläum erneut mit einer schönen Geste die «Wohltätigkeit und Humanität» pflegen. Über diese Wohltätigkeit wurde immer wieder diskutiert, wobei man sich aber stets einig war, dass das gesammelte Geld lokal einem guten Zweck zugeführt werden soll. So wurde 2015 eine Spende von 4000 Franken an die Erdbebenopfer in Nepal überwiesen.
Doch damit ist der Humanität für die MLG noch nicht Genüge getan. Folgendes lässt wieder den Familiengedanken aufleben: Wenn ein Mitglied aus Unverschulden vor plötzlichen (finanziellen) Problemen steht, so wird eine Hilfe im Vorstand beschlossen. Der «Armenvater» erhält je nach Vorstandsvorschlag den Hinweis, mit einer gewissen Summe dem Maskenbruder zu helfen. Daneben werden gelegentlich auch Darlehen gesprochen, die zu gegebener Zeit wieder zurückgezahlt werden.