Verschiedene Lokalitäten für die Bälle
Die Bälle folgten sich nun jedes Jahr. Als 1840 die Stadtregierung beschloss, der «Theater- und Musikliebhaber-Gesellschaft» ebenfalls die Bewilligung für einen Ball am Mittwoch vor dem Schmutzigen Donnerstag zu erteilen, einigten sich die Maskenbrüder, ihren Ball ab Mitte der Fünfzigerjahre auf Mittwoch, acht Tage vor dem Schmutzigen Donnerstag, zu verschieben. In den Jahren bis zur Jahrhundertwende fanden die Bälle unter anderem im Stadttheater, aber auch immer wieder im «Rössli» statt, wo die Besucher mit einem kleinen, spassigen Theater wie beispielsweise «24 alte Frauen als exerzierendes Militär» zur Teilnahme ermuntert werden sollten.
Den Maskenbrüdern genügten offenbar die Bälle in der Fasnachtszeit nicht mehr. Sie entschlossen sich, Entréebälle» für Nichtkostümierte im November zu organisieren. Zweimal (1843 und 1844) sollten diese Veranstaltungen ein tanzfreudiges Publikum anlocken. Doch bei beiden Bällen, die im November stattfanden, musste ein Defizit verbucht werden. Zudem machten sich bei diesen Anlässen erneut Auswirkungen der politischen Wirren bemerkbar. So wurden 1845 sämtliche Veranstaltungen und Versammlungen wegen der Freischarenzüge annulliert.
1847 und 1848 wurden die Bälle wieder mit grosser Genugtuung im neu erbauten Stadttheater durchgeführt, das dann aber von 1851 bis 1865 erneut vom «Rössli» abgelöst wurde. 1866 wird das «Rössli» abermals erwähnt, zumal der Ball mit dem Ort verknüpft war und nun «Rössli-Ball» hiess.