«Übernahme des Fritschiwagens abgelehnt»...
Nicht alle Themen sollen unter den Maskenbrüdern Gefallen gefunden haben, zumal sich die Umzüge seit 1946 eher als frohe Persiflagen zeigten und teilweise mit beissender Ironie Personen und Ereignisse kritisierten. Gelegentlich wurde der Umzug auch nicht durchgeführt. Eines ist aber sicher, der Fritschiwagen fuhr am Schmutzigen Donnerstag immer, wenn auch mit kleinerer Begleitung, durch die Strassen Luzerns, organisiert durch die Maskenliebhaber. Allerdings, die Besetzung des rot-gelb dekorierten Fritschiwagens wurde mit jenen Personen bemannt, die neben der Maskenliebhaber-Gesellschaft auch der Zunft zu Safran angehörten. Am 12. Dezember 1850 beschloss die Gesellschaft sogar: «Wenn die Safranzunft einen Fritschivater ausser den Mitgliedern der Gesellschaft wählt, lässt man sich mit diesem in nichts ein.» So geschah es 1852 erstmals, dass die Übernahme des Fritschiwagens abgelehnt wurde, da der Fritschivater nicht Mitglied der Maskenliebhaber war. Solche Absagen wurden mehrfach verzeichnet. Aber immer wieder fanden sich Fritschiväter, die in beiden Gremien Mitglieder waren und teilweise ganz bedeutende Beträge zur Verfügung stellten. Überhaupt, die Beziehungen zwischen der ältesten Zunft von Luzern, der Zunft zu Safran, und der Maskenliebhaber-Gesellschaft wurden stets sorgsam gepflegt.